16. Türchen: Die W-Fragen zu Weihnachten

Liebe Mitglieder,

hinter dem heutigen Türchen wollen wir viele „W-Fragen“ beantworten.

Warum dürfen wir momentan keinen Sport anbieten?
Seit dem 02.11.2020 ist der Sportbetrieb in Niedersachsen mittels einer landesweiten Verordnung untersagt. Dies bezieht sich sowohl auf den Outdoorsport, wie auch auf Sportangebote die in Gebäuden ausgeführt werden, gleichwohl ob in Gruppen oder als Individualtraining. Die Zeit hat uns gezeigt, dass sich das Infektionsgeschehen trotz dieser Maßnahmen besorgniserregend dynamisch entwickelt hat. Wenn man die bundesweite Statistik herunterbricht, würden alleine auf den Helmstedter Sportverein 90 Infizierte anfallen. Ein für uns natürlich auch nicht kalkulierbares Risiko, welches wir keinem unserer Mitglieder aussetzen wollen. Von daher steht der Verein hinter dieser Maßnahme der Bundesregierung.

Was macht der Verein in dieser Zeit?
Die Geschäftsführung und der Vorstand sind zu jederzeit bemüht, Maßnahmen vorzuziehen, die für dieses Jahr geplant waren. Schlicht weg gesagt, wollen wir die Zeit des Stillstandes nutzen, um später keine Teilschließungen vorzunehmen, obwohl uns der Sportbetrieb wieder erlaubt gewesen wäre. So wurden beispielweise Renovierungs- und Ausbesserungsarbeiten im KRAFTWERK1913 vorgenommen, die sonst turnusmäßig nur während extra geschlossener Tage durchgeführt hätten werden können. Der Kabinentrakt der Fußballer wurde vollständig durch eine Fachfirma saniert, auch hier hätten die Fußballer sonst mehrere Wochen auf ihre Kabinen verzichten müssen. Die Bötschenberg-Schänke wurde renoviert und u.a. um einen Café-Betrieb, das Café-Bö erweitert. Da insbesondere Wand- und Bodenarbeiten in Eigenregie gemacht wurden, hätte der Gaststättenbetrieb insbesondere mit Feierlichkeiten für einen längeren Zeitraum ausgesetzt werden müssen. Da der Spielbetrieb in dieser Zeit ruht, konnte unser Platz- und Anlagenwart viele Grünschnittarbeiten durchführen, die sonst eine Firma hätte ausführen müssen.

Warum zieht der Verein trotzdem die Beiträge ein?
Grundsätzlich darf ein gemeinnütziger Verein, vorgegeben durch das Vereins- und Steuerrecht, keine Gewinne in einem Geschäftsjahr erwirtschaften. Zu Beginn eines jeden Jahres wird ein Haushaltsplan aufgestellt, der insbesondere Investitionen und Ausgaben, den Einnahmen gegenübergestellt, vorsieht. Unvorhergesehen trafen uns natürlich die Maßnahmen, die im Zusammenhang mit Corona standen. So hatte Anfang des Jahres niemand damit gerechnet, dass unser Reinigungsetat um das 3 bis 4 fache steigen würde. Wir alle wissen, was in der Hochphase Desinfektionsmittel gekostet haben, diese musste der Verein natürlich auch beschaffen – und das für jede Sporthalle und jedes Angebote. Viele Abteilungen haben ihre Gruppen geteilt, um Mindestabstände und Gruppenmaximalgrößen verordnungskonform einhalten zu können. Das KRAFTWERK1913 durfte nur unter Aufsicht öffnen, hier haben im Dauereinsatz Trainerinnen- und Trainer, sowie zusätzliches Personal, die Kontaktdaten erfasst. Zusammengefasst kann man sagen, dass auch hier die Übungsleiteretats enorm gestiegen sind. Selbstverständlich laufen die Fixkosten dauerhaft weiter. Viele Geräte, ob es im KRAFTWERK1913 die Ergometer, der Rasenmähertrecker des Platzwartes oder aber einige Großgeräte in der Gaststätte sind, werden finanziert, gemietet oder aber geleast und müssen weiter bezahlt werden. Unterm Strich kann man sagen, dass in diesem Jahr deutlich mehr Ausgaben anstanden, ohne dass wir unser Sportangebot dauerhaft anbieten konnten.

Welche Einnahmen fehlen dem Verein?
Dies sind in erster Linie Einnahmen aus dem Gastrobereich und entfallene Kursgebühren. Unsere Gaststätte trägt sich vor allem durch Feierlichkeiten von Privatpersonen und Firmenveranstaltungen. Zudem haben fast keine Veranstaltungen, auch mit sportlichem Charakter, auf unsere Anlage stattgefunden durch die Einnahmen generiert worden wären. Viele Unternehmen haben sich in dieser schwierigen Zeit zurückhaltend gegenüber Kooperationen oder neuen Sponsoringverträgen gezeigt.

Warum sollte ich meinem Verein treu bleiben?
Der Helmstedter Sportverein 1913 e.V. besteht seit 107 Jahren. Vieles wurde über die Jahre hinweg in mühevoller Kleinarbeit aufgebaut, stets die schwarze Null im Jahresabschluss angestrebt. Der Verein hat sein Angebot über Jahre hinweg aufgebaut und weiterentwickelt. Ehrenamtliche wurden gefunden, qualifiziert ausgebildet und Materialien für spezifische Angebote geschaffen. Bricht eine Vielzahl an Mitgliedern aus einer Abteilung weg, würde sich diese nicht mehr tragen. Konsequenzen wären die Einstellung des Angebotes, oder aber die Verteuerung der Beiträge. Viele Sportarten haben nach dem ersten Lockdown ihre alte bekannte Sportstätte wieder vorgefunden. Dies funktioniert nur, in dem man bspw. Rasenflächen auch in dieser Zeit unterhält und bewirtschaftet.
Der Verein ist Arbeitgeber und sozialer Spielspartner der Gesellschaft. Allein in diesem Jahr bieten wir 6 jungen Erwachsenen die Möglichkeit, ihren Freiwilligendienst (FSJ/BFD) bei uns zu absolvieren. Der Verein hat immer allen Generationen, Nationen, Geschlechtern, Interessengemeinschaften und anderen die Möglichkeit gegeben, sich zu vernetzen, auszutauschen, Gespräche zu führen, Freunde zu finden, anzukommen.
Viele Verbände erheben weiterhin Verbandsabgaben, um auch in Zukunft eine Sportart zu vertreten, auszubilden usw. Diese Beiträge tragen wir auch weiterhin, damit es weitergehen kann

Was wollen wir eigentlich nur sagen?
Der HSV war immer für jeden da. Wir haben uns als Verein gesehen, in den jeder kommen kann und hier auch fündig wird. Wir waren immer offen für Neues, haben Verschiedenes ausprobiert, gemeinsam gefeiert, und Niederlagen erlebt. Viele haben hier vermutlich gelernt, wie man sich die Schuhe vor dem Fußballtraining zubindet, wie man schwimmt, oder nach dem Reha-Sport wieder beschwerdefrei durchs Leben gehen kann.

Wir waren und sind für euch da. Seid es bitte auch für uns.
Damit am Ende wieder alles so wird, wie es mal war.

Übrigens gilt dies für alle Vereine, egal ob sportlich, musikalisch, künstlerisch, gesellschaftlich. Sie alle brauchen dich.