Am ersten Märzwochenende veranstaltete die Ju-Jutsu-Abteilung Goshin-Dojo des Helmstedter Sportvereins einen Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurs für Frauen und Mädchen. Schon zwei Wochen vor Meldefrist war der dreitägige Kurs ausgebucht. 19 teilnehmenden Mädchen und Frauen im Alter von 15 bis 66 Jahren wurde gezeigt, wie sie ihren Alltag sicherer machen und wie sie sich in Gefahrensituationen verhalten und verteidigen können.
Am ersten Abend gab es eine kleine Vorstellungsrunde und schon die ersten Einblicke in die Prävention und Selbstbehauptung in Theorie und Praxis. Elementar sei es in einer Gefahrensituation, die richtige Entscheidung zu treffen, die Körpersprache und der Einsatz der Stimme, so die Kursleiter Karsten Kninider und Andreas Oeft. Allein die Körperhaltung, der Gang, die Wirkung auf andere könne einem potenziellen Angreifer suggerieren, bin ich ein Opfer oder nicht. Um in Gefahrensituationen richtig reagieren zu können, ist ein sicherer Stand und die richtige Armhaltung wichtig. Niemals mit Fäusten und gestreckten Armen seinem Angreifer gegenüberstellen, immer die Hände öffnen. Offene Hände wirken auch auf nicht Beteiligte beschwichtigend, Fäuste dagegen wirken aggressiv.
Nach der zweistündigen Einführungsrunde ging es am Samstagmorgen auf die Matte. Nach ein paar Erwärmungs-und Vorbereitungsspielen wurden die ersten Abwehr- und Schlagtechniken geübt. Kninider und Oeft erklärten, worauf es bei den Techniken ankomme. Zu Beginn waren die Teilnehmerinnen noch recht zögerlich und vorsichtig. „Es ist ungewohnt, jemanden zu schlagen, auch wenn es hier nur auf Schlagpolster ist“, sagte eine Teilnehmerin. Doch das änderte sich schnell. Da die Schläge und Tritte immer und immer wieder geübt wurden, wurden die Ausführungen immer kraftvoller, schneller und dynamischer.
Am dritten Tag galt es dann für die Frauen und Mädchen, die am Vortag erlernten Abwehr-und Schlagtechniken einzusetzen. Auch stellten die Teilnehmerinnen fest, dass es ihnen leichter fällt, Angriffe von den angreifenden Referenten abzuwehren und sich zu verteidigen als gegen eine ihrer Mitstreiterinnen. Nach der Mittagspause ging es dann ans „Eingemachte“. In sogenannten Stresstests mussten sich die Teilnehmerinnen aus bedrängten Situationen befreien und einen „Parcours“ durchlaufen, wo sie permanent von zwei Angreifern gestört und bedrängt wurden. Zum Abschluss wurde es noch mal spannend. Für zehn Freiwillige Frauen folgte ein kleiner Test. Ein Szenario wurde aufgebaut. Ohne es vorher zu wissen, was auf sie zukommt, wurden sie einzeln mit verbundenen Augen in die Halle geführt und dabei eine kleine Geschichte erzählt.
Jannis Kninider, geschützt durch einen Vollschutzanzug, griff die Mädchen und Frauen ohne Vorwarnung mit Schlägen und Griffansätze an. Alle zehn Mädchen und Frauen verstanden es, sich richtig und mit Einsatz der Stimme zu verteidigen. Eine Teilnehmerin hatte die Techniken bereits so verinnerlicht, dass sie sich so lautstark und vehement verteidigte, dass Sie Jannis in die Kulisse prügelte. Da hätte ein realer Angreifer nichts zu lachen gehabt, so das Urteil der Referenten.
Mit durchweg positivem Feedback seitens der Teilnehmerinnen und Achtung vor der Leistung der Frauen und Mädchen seitens der Referenten beendete Andreas Oeft am späten Sonntagnachmittag diesen mit Sicherheit nicht letzten Selbstverteidigungskurs für Frauen und Mädchen.
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